Validität der makroskopischen Identifikation von Neovaskulaten durch den Operateur
2003
Die atiologische Zuordnung saphenofemoraler Leisten-rezidive erfolgt in der intraoperativen Situation anhand makroskopischer Kriterien durch den Operateur. Die Validitat der makroskopischen Identifikation von Neo-vaskulaten wurde im Vergleich mit dem histologischen und immunhistochemischen Goldstandard ermittelt. Patienten, Methode: Bei 47 konsekutiven Patienten (Alter 57,0 ± 10,9 Jahre) wurde im Durchschnitt 12,0 ± 7,9 Jahre nach Krossektomie und Stripping der V. saphena magna an 58 Extremitaten eine Rekrossek-tomie vorgenommen. Anhand des intraoperativen Befun-des wurde am Ende des Eingriffes die atiologische Zu-ordnung des Rezidivs vorgenommen. Der Operateur un-terschied zwischen: Neovaskulat (Gruppe A), kein Neo-vaskulat (Gruppe B) und unklar, ob A oder B (Gruppe C). Die Praparate wurden anschliesend histologisch und immunhistochemisch untersucht. Die atiologische Zuord-nung erfolgte analog der makroskopischen Beurteilung in die Gruppen a, b und c. Ergebnisse: 7 der 12 (58%) histologisch/immunhistochemisch nachgewiesenen Neovaskulate wurden vom Operateur richtig erkannt. 5 (42%) wurden falsch negativ bewertet. Dagegen wur-den von den 38 Rezidiven ohne Neovaskularisation 32 (84%) richtig erkannt. Falsch positiv beurteilt wurden 4 (11%) Rezidive. In 2 Fallen (5%) war die Beurteilung nicht moglich. Die Sensitivitat der makroskopischen Identifikation von Neovaskulaten betrug 58,3%, die Spezifitat 88,9%. Der positive pradiktive Wert betrug 63,6%, der negative pradiktive Wert 86,4%. Schluss-folgerungen: Die Validitat der makroskopischen Identifi-kation von Neovaskulaten ist gering. Dagegen gelingt dem Operateur die Beurteilung von Nicht-Neovaskulaten mit hoher Treffsicherheit. Die atiologische Zuordnung von saphenofemoralen Rezidiven sollte nicht allein von der makroskopischen Beurteilung durch den Operateur abhangen.
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