Diagnose ösophagealer Motilitätsstörungen

2016 
Bei der klinischen Beurteilung von Patienten mit Schluckproblemen ist es wesentlich, zwischen pharyngealer und osophagealer Dysphagie zu unterscheiden. Zur Differenzialdiagnose der osophagealen Dysphagie sollte nach Ausschluss struktureller Ursachen mittels Endoskopie eine physiologische Untersuchung der Schluckbeschwerden erfolgen. Grundsatzlich kann eine osophageale Motilitatsstorung oder eine reduzierte Dehnbarkeit bzw. Durchlassigkeit des osophagogastralen Ubergangs eine Dysphagie provozieren. Auch Patienten mit einer viszeralen Hypersensibilitat klagen gehauft uber das Gefuhl von steckenbleibender Nahrung in der Speiserohre. Eine hochauflosende Manometrie (HRM) wird derzeit als Goldstandard zur Identifizierung osophagealer Motilitatsstorungen erachtet. Nach der Chicago-Klassifikation wird die Achalasie als bestbeschriebene Motilitatsstorung in 3 Typen unterschieden. Vor allem die Identifikation von Typ II mit „panosophagealer Druckerhohungen“ bei Wasserschlucken ist relevant, da dieser Typ nach endoskopischer oder chirurgischer Behandlung eine gute Prognose aufweist. Andere Motilitatsstorungen, wie ein diffuser Osophagusspasmus, eine Hyperkontraktilitat des Osophagus und eine schwere Hypomotilitat, konnen ebenfalls eine Dysphagie hervorrufen. Eine gleichzeitige Messung mittels HRM und intraluminaler Impedanz (HRIM) ermoglicht die Bewertung von Motilitat und Boluspassage. Insbesondere in Kombination mit einer standardisierten Testmahlzeit ist HRIM ein sehr leistungsfahiger Test zur Identifikation der Dysphagieursache. Der vorliegende Artikel diskutiert die Relevanz der osophagealen Funktionsprufung, insbesondere der HRM, bei Patienten mit osophagealen Motilitatsstorungen.
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