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Warten auf die Krisis

1997 
Ziel der Studie: Aus der taglichen Beobachtung von Intensivpatienten fiel auf, das der weit uberwiegende Teil der Patienten die Krisis innerhalb von 2 Wochen erlebt; nur ein geringer Teil erreicht die Krisis erheblich spater, ohne das diese Dynamik therapeutisch beeinflusbar scheint. Daher wird in einem grosen Kollektiv danach gefahndet, ob diese Gruppe eine eigene Entitat darstellt und ob ggf. Ursachen zu finden sind.Methode: Von 1861 langer als 3 Tage beatmeten Intensivpatienten wurden taglich 18 Variablen standardisiert erfast. 170 Patienten wurden uber 40 Tage beatmet. Von diesen 170 Patienten wurden taglich die Mittelwerte der 18 Variablen fur die ersten 40 Tage getrennt fur Uberlebende und Sterbende in ein Diagramm eingetragen. Das gleiche Vorgehen wurde fur die letzten 40 Tage der Beatmung (Exitus oder Extubation) angewandt.Ergebnisse: Die Anzahl der Versterbenden ist im Gesamtkollektiv und im Kollektiv der uber 40 Tage Beatmeten annahernd gleich. Wahrend pulmonale Faktoren der langer Beatmeten erst gegen Ende der Beobachtung deutliche Unterschiede zwischen Sterbenden und Uberlebenden zeigen, trifft dies fur einen Grosteil der erfasten extrapulmonalen Befunde, wie kumulierte Bilanz und Blutgabe, Bauchbefund, Hirn-, Leber-, Nierenfunktion und Herz-Kreislauf-Verhalten bereits von Anfang an zu.Schlusfolgerungen: Die langer Beatmeten sind eine eigene Entitat, bei denen die Krisis spat auftritt. Die pulmonalen Komplikationen (Pneumonie, ARDS u.a.) sind nicht Grund, sondern Ausdruck der Ursache fur die langere Beatmungsdauer. Der Schlussel zu den extrapulmonalen Ursachen der Krisis ist weiterhin letztlich unbekannt, wenn auch limitierende Erscheinungsformen zunehmend besser beherrscht werden konnen.
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