Medizinische Verfassung und Fahrtauglichkeit. Prospektive Analyse der medizinisch-psychologischen Bewertung von Fahrtauglichkeit und Unfallrisiko

2004 
Die vorliegende Studie wurde im Rahmen des EU-Forschungsprogramms IMMORTAL (Impaired Motorists, Methods of Roadside Testing and Assessment for Licensing) erstellt (Lieferung R1.4). Untersucht wurde die Fahrtauglichkeit spanischer Fahrer. Wer einen Fuehrerschein anstrebt und wer einen Fuehrerschein erneuern will, muss sich in Spanien einer medizinischen Untersuchung unterziehen. Bis zum 45. Lebensjahr ist die medizinische Untersuchung alle zehn Jahre verpflichtend vorgesehen, ab dem 46. bis zum 70. Lebensjahr alle fuenf Jahre und ab dem 70. Lebensjahr alle zwei Jahre. Fuer Berufsfahrer ist die medizinische Untersuchung bis zum 45. Lebensjahr alle fuenf Jahre, zwischen 46 und 60 Jahren alle drei Jahre und danach alle zwei Jahre verpflichtend. Die Untersuchung wird von einem Allgemeinmediziner, einem Augenarzt und einem Psychologen durchgefuehrt. Im Rahmen der Studie wurden 5.234 Fahrer befragt, die sich in zwei medizinischen Zentren um einen neuen Fuehrerschein oder um die Fuehrerscheinverlaengerung bewarben. Rund ein Sechstel (16,65 Prozent) aller Fahrer erhielt den Fuehrerschein nur mit Einschraenkungen und nur 0,65 Prozent erhielten keine Verlaengerung. Von den Fuehrerscheinbewerbern erhielten 4,7 Prozent einen Fuehrerschein mit Einschraenkungen und niemandem musste er verweigert werden. Unter den Fahrern aelter als 64 Jahre bekam jeder dritte den Fuehrerschein nur mit Einschraenkungen erneuert und 2,2 Prozent erhielten ihn nicht mehr. Insgesamt erhielten 871 Fahrer eine eingeschraenkte Fahrerlaubnis, wovon in 647 Faellen die zeitliche Dauer der Fahrerlaubnis verkuerzt und in 260 Faellen eine Geschwindigkeitsbeschraenkung verhaengt wurde. Nach einem Jahr wurden in einer neuerlichen Befragung die Unfaelle und die Strafen erhoben. Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Fahrergruppen in Hinblick auf die Unfaelle oder die erhaltenen Strafen. Unabhaengig von der Frage der Fahrtauglichkeit ergaben die medizinischen Untersuchungen, dass rund ein Drittel der Untersuchten (32,6 Prozent) an einer Krankheit leidet und rund ein Drittel der Fahrer ein Medikament einnimmt (34,1 Prozent). Krankheiten und Medikamenteneinnahmen nehmen mit steigendem Alter zu. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353726. (KfV/A)
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