Religiöse Identitäten und Vorurteil in Deutschland und der Schweiz – Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde

2020 
Immer wieder werden Bezuge zwischen Religion und Vorurteilen hergestellt. Zum einen dienen religiose Gruppen als Ziel von Vorurteilen, zum anderen wird debattiert, inwieweit der Wahrheitsanspruch von Religionen religiose Menschen fur Vorurteile anfalliger macht. Im Artikel werden mithilfe des aktuellen KONID Survey 2019 beide Fragen empirisch und Landervergleichend untersucht. Trotz einzelner Abweichungen in Auspragungen und Bezugen von Vorurteilen, sind die Strukturen der Vorurteile, ihre Erklarung sowie ihre demokratischen Auswirkungen in Deutschland und der Schweiz sehr ahnlich. Religionsgemeinschaften und ihre Mitglieder geraten vor allem aufgrund von Bedrohungsangsten in der Bevolkerung, aber auch Verschworungstheorien und autoritaren Einstellungen in den Fokus von Vorurteilen. Dabei wirkt eine dogmatische, exklusivistisch gedachte und teilweise fundamentalistische religiose Identitat als Vorurteile befordernd, wahrend eine liberale religiose Identitat Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus, aber auch Antiziganismus und die Ablehnung von Nichtbinaren Geschlechteridentitaten entgegenwirkt.
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