β-Laktam-Antibiotika II: Cephalosporine

2012 
Cephalosporine sind bizyklische β-Laktam-Antibiotika mit 7-Amino-Cephalosporansaure als Grundgerust. Wie Penicilline wirken sie bakterizid. Cephalosporine weisen charakteristische, gemeinsame Lucken im Wirkungsspektrum auf: Primar resistent sind Enterokokken, Listerien, Campylobacter, Legionellen, C. difficile, Mykobakterien, Mykoplasmen und Chlamydien. Bis auf wenige Spezialsubstanzen wirken Cephalosporine nicht gegen Anaerobier. Die Einteilung erfolgt nach Gruppen: Hohere Gruppen haben eine bessere Aktivitat gegen gramnegative Stabchenbakterien, gegen grampositive Bakterien ist diese z. T. geringer (Gruppe 3a, Ceftriaxon). Cephalosporine der Gruppe 3b wirken auch bei P. aeruginosa, solche der Gruppe 4 (Cefepim) haben zusatzlich eine starke Wirksamkeit im grampositiven Bereich. Sog. MRSA-Cephalosporine wie Ceftobiprol und Ceftarolin sind Neuentwicklungen, die auch gegen penicillinresistente Pneumokokken wirken. Der massive klinische Einsatz der Cephalosporine hat wesentlich zur Selektion multiresistenter, ESBL-bildender (»extended-spectrum β-lactamase«) Enterobakterien und Enterococcus faecium-Stamme beigetragen.
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