Neue Entwicklungen in der geriatrischen Onkologie

2017 
Vulnerabilitatsabschatzende Diagnostik  Die Abschatzung der Vulnerabilitat eines alten Krebspatienten sollte uber eine blose Sichtung anamnestisch bekannter Komorbiditaten und klinische Beurteilung des „Performance Status“ hinausgehen. Geboten ist stattdessen eine luckenlose Fahndung nach geriatrischen Syndromen, weil daraus Anderungen sowohl des onkologischen als auch geriatrischen Therapieplans resultieren konnen. Eine systematische Erfassung gelingt mittels geriatrischer Konsultation, Screenings und Assessments. Vulnerabilitatsangepasste onkologische Therapie  Kontinuierliche Fortschritte bei onkologischen Therapieverfahren fuhren dazu, dass alte Krebspatienten heute haufiger und differenzierter als fruher tumorspezifisch behandelt werden konnen. Jungst wurden zahlreiche neue monoklonale Antikorper, Kinasenhemmer sowie andere zielgerichtete Therapeutika zugelassen, wobei der Nutzengewinn zum Teil auch spezifisch bei alten Krebspatienten dokumentiert wurde. Dennoch sind diese Medikamente nicht frei von Nebenwirkungen und das Toxizitatsrisiko bleibt oft gegenuber jungeren Patienten erhoht. Auch das Risiko von Wechselwirkungen solcher Praparate mit der haufig vielfachen Begleitmedikation eines alten Krebspatienten muss von allen Mitbehandlern jetzt zunehmend beachtet werden. Vulnerabilitatsmildernde geriatrische Therapie  Mit dem Ziel, die Vulnerabilitat alter Krebspatienten zu senken und dadurch die Vertraglichkeit und Durchfuhrbarkeit der onkologischen Therapie sowie das Gesamtuberleben zu verbessern, sollten geriatrische Syndrome bei solchen Patienten haufiger als bisher ublich behandelt werden. Fur ein standardisiertes, onkogeriatrisches Syndrom-Management ist die interdisziplinare Zusammenarbeit zwischen Onkologen, Geriatern und anderen Mitbehandlern weiter zu starken.
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