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Zur Natur des „Sechsten Sinnes“

2003 
Seit Sigmund Freud werden unbewusste Interaktionen vor allem im Rahmen der Ubertragung und Gegenubertragung konzeptualisiert. Heutzutage erlauben die Erkenntnisse der kognitiven Neurosciences (kognitive Psychologie, Neurobiologie) eine erweiterte Sichtweise unbewusster mentaler Prozesse, z. B. im Rahmen der subliminalen Wahrnehmung oder unbewussten Informationsverarbeitung. In der vorliegenden Arbeit wird ein Modell vorgestellt, wie Gegenubertragungsprozesse sowohl im Kontext der Psychoanalyse wie der kognitiven Neurowissenschaften verstanden werden konnten. Der Grundgedanke dieses Modells lautet, dass der Patient im Rahmen der (unbewussten) Ubertragung komplexe soziale Informationen sendet, die der Therapeut sowohl bewusst wie unbewusst wahrnimmt. Die weitere unbewusste Informationsverarbeitung fuhrt zu den bekannten Gegenubertragungsphanomenen, die in bestimmten Affekten, Korpergefuhlen, Phantasien oder Handlungsimpulsen bestehen. Die verschiedenen Prozesse der unbewussten Informationsverarbeitung fuhren dazu, dass die Gegenubertragung sowohl Anteile des Patienten wie des Therapeuten umfasst. Zum Abschluss der Arbeit werden gegenwartige neurowissenschaftliche Konzepte unbewusster Prozesse auf die Gegenubertragung angewendet und deren unbewusste Natur aus dieser Perspektive diskutiert.
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