Radialislähmung bei Oberarmschaftfrakturen
2000
In 115 Fallen von Oberarmschaftfrakturen wurden 12 primare (10,4%) und 2 sekundare (1,7%) begleitende Funktionsstorungen des N. radialis gesehen. Die sekundaren Paresen traten ausschlieslich postoperativ auf. Ursache der primaren Nervenschadigungen waren uberwiegend A-Frakturen im distalen Drittel des Humerus. Komplett spontan erholt hatten sich 8 der 12 primaren Paresen, in 4 Fallen blieben Reststorungen zuruck. Bei den sekundaren Funktionsausfallen kam es 1-mal zur kompletten Ruckbildung, 1-mal blieb die sensible Lahmung bestehen. In keinem Fall wurde wegen der Radialisparese eine operative Freilegung vorgenommen. In der neueren Literatur uberwiegen die Stimmen, welche bei einer Oberarmschaftfraktur mit begleitender Radialisparese zum sofortigen operativen Revidieren raten. Wegen der nachweislich hohen Rate der Spontanremission und gleichzeitigen Gefahr der Schadigung des Nervs durch seine Freilegung raten wir von einer sofortigen Probefreilegung ab. Wir empfehlen, in diesen Fallen nicht sofort zu revidieren, sondern den operativen Eingriff bei unbefriedigender Erholungstendenz fruh sekundar (nach 4-8 Wochen) durchzufuhren.
- Correction
- Source
- Cite
- Save
- Machine Reading By IdeaReader
16
References
0
Citations
NaN
KQI