Neuropsychologische Diagnostik bei limbischer Enzephalitis

Bei limbischer Enzephalitis (LE) konnen Storungen von Kognition und Verhalten auftreten. In der klinischen Praxis stellt sich die Frage, welche Funktionsbereiche bei LE betroffen sind und zu welchen Zeitpunkten und mit welchen Instrumenten Kognition und Verhalten zu erfassen sind. Darstellung aktueller Erkenntnisse zur Neuropsychologie bei LE und Diskussion relevanter Aspekte aus Leitlinien und Konsensuspapieren. Daruber hinaus werden Ansatze fur ein neuropsychologisches Monitoring der LE und ihrer Behandlung skizziert. Neben attentional-exekutiven Beeintrachtigungen kommt es bei LE primar zu subakut auftretenden Storungen des episodischen Langzeitgedachtnisses in unterschiedlichen Varianten. Auf Verhaltensebene werden vermehrt Storungen des Affektes beschrieben, aber auch weitere, teils schwergradige psychiatrische Symptome. Eine evidenzbasierte neuropsychologische Diagnostik sollte idealerweise noch vor Beginn der Behandlung erfolgen, um den Krankheitsverlauf und den Therapieerfolg verlasslich beurteilen zu konnen. Die neuropsychologische Diagnostik ist ein essenzielles Element der Abklarung bei Verdacht auf LE sowie ein relevanter Outcomeparameter zur Beurteilung des Krankheitsverlaufs und des Therapieerfolgs.