Die imminente Frühgeburt als Notfall

2001 
Etwa 2/3 der Neonatalsterblichkeit ist Folge der Fruhgeburtlichkeit. Ein wesentlicher bisher wenig beachteter Faktor ist die Notwendigkeit der Qualitatssicherung fur die Erkennung und Erstbehandlung der imminenten Fruhgeburt. Arzte, die im Rahmen der Primarversorgung von Schwangeren mit fraglichen Fruhgeburtsbestrebungen die Entscheidung zwischen rechtzeitiger intrauteriner Verlegung oder Moglichkeit der weiterer Betreuung zu treffen haben, nehmen eine grose Verantwortung auf sich. Die zu groszugige Verlegung in Zentren ist mit unnotigen Kosten und Verangstigung der Schwangeren verbunden. Eine zu zuruckhaltende Verlegungspraxis kann zu Notsituationen fuhren, die die Prognose der Kinder verschlechtern. Allgemeingultige Handlungsrichtlinien fur eine sinnvolle diagnostische und therapeutische Kaskade in dieser Situation sind schwierig zu erstellen. Ein individuell erstellter Notfallplan ist hier sinnvoll, wobei die wichtigste Masnahme bei tatsachlich drohender Fruhgeburt eine zugig organisierte arztlich begleitete Verlegung der Schwangeren in ein Krankenhaus der Maximalversorgung ist. Die Durchfuhrung weiterer Basismasnahmen (Lungenreifeinduktion, Tokolyse, Antibiotika, evtl. Entbindung vor Ort unter Hinzuziehung eines Neonatologen) ist abhangig vom Befund, dem Schwangerschaftsalter und den lokalen Moglichkeiten individuell fur die Situation zu indizieren. Auf der Basis der aktuellen Erkenntnisse werden nachfolgend Empfehlung fur diese Masnahmen gegeben.
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