Soziale Konsequenzen kollektiver Emotionen: Identifikation und Solidarität nach innen sowie Abgrenzung nach außen?

2015 
Das Kapitel bilanziert theoretische und empirische Arbeiten zu den sozialen Konsequenzen kollektiver Emotionen auf die Angehorigen von groseren Gruppen und Gesellschaften (insbesondere Burger von Nationalstaaten) und stellt mogliche Verbindungslinien zwischen ihnen zur Diskussion. Dies wird im Wesentlichen anhand der Auseinandersetzung mit Ansatzen aus unterschiedlichen Disziplinen geschehen, die sowohl den Bereich der kollektiven Emotionen als auch den der Nations- und Nationalismusforschung in den Blick nehmen. Dabei stehen Perspektiven, die sich mit kollektiven Emotionen im Sinne eines gemeinsamen affektiven Erlebens in rituellen Kontexten befassen (also in einer Durkheimschen Tradition stehen), im Fokus der Auseinandersetzung. Nachdem wir auf Durkheims klassische Studie zuruckgreifen, um Zusammenhange zwischen dem Erleben kollektiver Emotionen und der Bedeutung von Gruppensymbolen theoretisch zu verdeutlichen, stellen wir aktuelle Studien vor, die einerseits diese Zusammenhange empirisch prufen und andererseits die generellen, sozial-kognitiven wie auch einstellungsbezogenen Effekte von Symbolen der (eigenen) Nation untersuchen. Der zweite Teil des Kapitels widmet sich Studien, die Hinweise auf die Wirkung kollektiver Emotionen auf die Identifikation mit einer Nation, auf die Entstehung von Solidaritat sowie auf die Genese emotionaler Klimata liefern. Abschliesend geben wir einen Uberblick zum Stand der Forschung in Bezug auf die Rolle kollektiver Emotionen fur die Ablehnung von Fremdgruppen und Minderheiten sowie deren Konsequenzen fur das Entstehen und die Perpetuierung von Konflikten zwischen sozialen Gruppen.
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