Schwere Enzephalopathie nach Einnahme eines„Phytopharmakons“ aus Vietnam

2013 
Anamnese und klinischer Befund: Eine 59-jahrige Frau fiel ins Koma, nachdem sie zur Behandlung einer Hauterkrankung eine unbekannte Dosis eines aus Vietnam stammenden „Phytopharmakons“ eingenommen hatte, das als Antidiabetikum deklariert war. Der Blutzuckerwert betrug bei Eintreffen des Notarztes 74 mg/dl. Untersuchungen: CT-Untersuchungen ergaben Zeichen einer beidseitigen Pneumonie und eines Hirnodems. MRT-Befunde liesen ausgedehnte zerebrale Schaden erkennen. Durch chemisch-toxikologische Analyse des Praparates wurde Glibenclamid in einer Konzentration von 1,1 mg/g identifiziert. Diagnose, Therapie und Verlauf: In der Folge entwickelte sich eine schwere, irreversible Enzephalopathie. Durch neurorehabilitative Behandlung wurde zwar eine Verbesserung des Allgemeinzustandes der Patientin erzielt, doch starb sie nach fast 13 Monaten, ohne das volle Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Folgerungen: Die Ursache des Bewusstseinsverlusts blieb letztlich unklar, doch kann eine schwere Hypoglykamie nach Einnahme des Praparats in Erwagung gezogen werden. Vor dem Gebrauch derartiger Praparate ist dringend zu warnen.
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