Übereinstimmung zwischen Eltern und Kind zur kindlichen Psychopathologie und deren Bedeutung für den Therapieerfolg

2020 
Hintergrund: Symptome psychischer Storungen werden von Kindern und Jugendlichen haufig anders als von den Eltern eingeschatzt. Als Einflussfaktoren fur diese Urteilsdiskrepanzen im externalisierenden und internalisierenden Symptombereich werden kindliches Geschlecht und Alter untersucht. Zudem wird der pradiktive Wert der Diskrepanz fur den wahrgenommenen Therapieerfolg analysiert. Methode: Kinder und Jugendliche (n = 271, 10–21 Jahre) in ambulanter Psychotherapie sowie Eltern gaben Auskunft uber den Youth Self Report (YSR) und die Child Behavioral Checklist (CBCL). Ergebnisse: Neben einer grundsatzlich guten Ubereinstimmung zwischen Eltern und Kind berichten Eltern uber mehr psychische Symptome als die davon betroffenen Kinder. Mit zunehmendem Alter steigt die von den Kindern selbstberichtete externalisierende Symptomatik an. Madchen geben mehr internalisierende Symptome als Jungen an. Ein hoher elterlicher Baselinewert (pra-Therapie) zur kindlichen externalisierenden Symptomatik sagt einen hoheren Elternbericht nach Abschluss der Psychotherapie des Kindes vorher. Kinder berichten nach der Psychotherapie mehr Symptome, wenn Uneinigkeit zwischen Eltern und Kindern bezuglich der internalisierenden Symptomatik pra-Therapie besteht sowie eine hohe kindberichtete externalisierende bzw. elternberichtete internalisierende Symptomatik berichtet wird. Schlussfolgerung: Insgesamt zeigen sich einzelne Faktoren pradiktiv fur die Symptomatik post-Therapie, jedoch die Eltern-Kind Urteilsdiskrepanz nur in geringem Mas. Beeinflussende Faktoren wie Alter und Geschlecht sollten in zukunftigen Studien standardmasig aufgenommen werden.
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