Versorgung von Patienten mit chronischem orofazialem Schmerz

2003 
Der Stellenwert der ambulanten Behandlung chronischer orofazialer Schmerzsyndrome (COS) durch Zahnmediziner und Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen (MKG-Chirurgen) war Gegenstand dieser Untersuchung. Alle ambulant tatigen Zahnmediziner und MKG-Chirurgen des Rhein-Sieg-Kreises und der Bundesstadt Bonn erhielten Anschreiben mit Fragebogen mit folgenden Inhalten: demographische Merkmale, diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen, Gebrauch von Analogskalen, apparativen, minimal-invasiven oder medikamentosen Verfahren. 72 Praxen berichteten uber 985 Patienten mit den Diagnosen Myoarthropathie (40,2%), Kopfschmerzerkrankungen (18,2%) und atypische Odontalgie (17,0%). Vorausgegangene Operationen oder Traumata (41,9%), weibliches Geschlecht (66,8%), haufige Arztwechsel (54,6%) und lange Schmerzdauer (61,1% >6 Monate) stellten die Hauptmerkmale der untersuchten Patientengruppe dar. Nur 7% der Praxen verwendeten Analogskalen. 15,7% der Behandlungen entfielen auf medikamentos-analgetische, 47,7% auf chirurgische Verfahren. Ein schmerztherapeutisches Konsil erfolgte lediglich bei 12,5% der Patienten. Bei der Versorgung von Patienten mit COS durch Zahnarzte und MKG-Chirurgen sollten die schmerztherapeutischen Grundsatze der Interdisziplinaritat und des multimodalen Vorgehens zur Optimierung der Diagnostik und Therapie fruhzeitiger beachtet werden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    24
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []