Erkenntnisse aus sechs Wellen des Haushaltsbarometers: Sind "Konsumschecks" das richtige Mittel in der Corona-Krise?
2020
Angesichts des kurzlich von der Bundesregierung verabschiedeten Konjunkturpakets, stellen sich die Autoren des Policy Letters die Frage, ob und inwieweit die angekundigte Mehrwertsteuersenkung sowie der Kinderbonus zur substantiellen Ankurbelung des Binnenkonsums fuhrt. Aus den fur das Haushaltskrisenbarometer erhobenen Daten zu Einkommensanderungen sowie Einkommens- und Kundigungserwartungen, konnen die Okonomen keine zu erwartende Schwachung der Binnennachfrage ableiten. Der uberwiegende Teil der deutschen Wohnbevolkerung scheint kurzfristig nicht davon auszugehen, finanzielle Einbusen aufgrund der Pandemie zu erleiden. Die Erwartungen hinsichtlich der kunftigen Einkommensentwicklung haben sich gar uber die letzten vier Umfragewellen graduell verbessert. Ferner kann dargelegt werden, dass weder die Konsum- noch die Sparneigung durch die Corona-Krise zum gegenwartigen Zeitpunkt langfristig stark beeinflusst wird. So geben derzeit lediglich 10 Prozent der Befragten an, grosere Anschaffungen angesichts der Pandemie vollstandig gestrichen zu haben. Anfang April 2020 lag dieser Wert noch bei 16 Prozent. Die Befragten berichteten in 71 Prozent der Falle ihre Konsumplane und in 78 Prozent der Falle ihre Sparverhalten nicht geandert zu haben. Im Lichte dieser Ergebnisse lassen sich Masnahmen, die auf eine unspezifische Stimulierung der Binnennachfrage abzielen, nicht substantiell begrunden und rechtfertigen.
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