Die tiefe Beinvenenthrombose – neue Aspekte in der Therapie
1999
Tiefe Beinvenenthrombosen sind relativ haufige Erkrankungen mit einer Inzidenz von 1–3 auf 1000 Erwachsene pro Jahr. Die Therapieziele bestehen in Verhinderung einer Lungenembolie und Thrombusausdehnung, Wiederherstellung einer funktionstuchtigen venosen Ausstrombahn zur Vermeidung des postthrombotischen Syndrom sowie der Linderung der akuten Beschwerden. Fur die beiden zuerst genannten Ziele ist eine schnelle und effektive Gerinnungshemmung obligat. Diese wurde bisher hauptsachlich mit intravenosem unfraktioniertem Heparin durchgefuhrt, was entsprechende Laborkontrollen und Dosisanpassungen notwendig machte. Mit den niedermolekularen Heparinen stehen jetzt Medikamente zur Verfugung, mit denen gewichtsadaptiert durch subkutane Injektionen eine effektive Gerinnungshemmung erreicht werden kann. Einige klinische Studien weisen auf eine Uberlegenheit der niedermolekularen Heparine bezuglich Thrombuswachstum, Blutungen und Letalitat hin. Die sichere subkutane Anwendung erlaubt im Einzelfall auch eine kurzstationare oder ganz ambulante Behandlung. Erste Studien zur Heimbehandlung werden diskutiert. Im Anschlus an die initiale Therapie ist eine orale Antikoagulation mit einem INR von 2–3 notwendig, die Dauer richtet sich nach der Atiologie, dem Verlauf und dem Rezidivrisiko. Thrombolyse und Thrombektomie haben bisher im Langzeitverlauf keine sichere Uberlegenheit gegenuber einer konservativen Therapie zeigen konnen. Berucksichtigt man das hohere Risiko der Intervention, sollten sie wenigen ausgewahlten Fallen vorbehalten bleiben.
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