Impfungen bei primären Immundefekten

2011 
Patienten mit primaren (angeborenen) Immundefekten (PID) sind aufgrund der eingeschrankten Immunfunktion einem besonderen Infektionsrisiko ausgesetzt. Dementsprechend sind aktive Impfungen potenziell besonders nutzlich. Die Erkrankung soll verhindert werden (Impferfolg +), ohne den Patienten durch die Impfung zu gefahrden (Impfrisiko −). Der Impferfolg basiert auf der Induktion einer effektiven immunologischen Gedachtnisantwort, die ausschlieslich von erregerspezifischen T- und B-Lymphozyten vermittelt wird. Gerade diese Funktion ist bei PID in unterschiedlicher Weise beeintrachtigt. Je nach klinischer Manifestation konnen Lebendimpfungen durch Vermehrung einer attenuierten Lebendvakzine im immundefizienten Empfanger selbst gefahrlich werden. Impfstudien mit einer signifikanten Anzahl von Patienten wurden bei Kindern mit PID aufgrund der niedrigen Patientenzahlen bislang nur vereinzelt durchgefuhrt. Man kann aber versuchen, die Ergebnisse der Impfstudien von Patienten mit sekundaren Immundefekten kritisch auf das Vorgehen bei PID-Patienten zu ubertragen. Um Impfempfehlungen fur Letztere abzuleiten, mussen Impfrisiken und zu erwartender Impferfolg besonders sorgfaltig gegeneinander abgewogen werden.
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