Aggression bei Migräne und chronischem Rückenschmerz – eine Querschnittsstudie

2006 
Es ist Gegenstand der Diskussion, ob der chronisch erlebte Schmerz mit einer mehr nach Innen oder nach Ausen gerichteten Aggression einhergeht. In der vorliegenden Studie sollten Patientinnen mit Migrane und Patientinnen mit chronischem Ruckenschmerz hinsichtlich ihres Aggressionspotentials untersucht werden. Die Ergebnisse von stationaren Patientinnen mit Migrane (N = 40) und chronischem Ruckenschmerz (N = 40) wurden mit den Ergebnissen einer gesunden Kontrollgruppe (N = 40) verglichen. Die Untersuchung erfolgte mit zwei standardisierten Fragebogen, der Symptom Checkliste (SCL-90-R) und dem State-Trait-Argerausdrucksinventar (STAXI), sowie mit einem projektiven Verfahren, dem Rosenzweig Picture Frustration Test (PFT). Sowohl Patientinnen mit Migrane als auch jene mit Ruckenschmerzen zeigten signifikant hohere Aggressivitat/Feindseligkeit (SCL-90-R) Werte als die Kontrollgruppe. Beide Patientengruppen wiesen in der Anger-In Skala (STAXI) und im Aggressionsauserungsindex (PFT) signifikant hohere Scores als die Kontrollgruppe auf, was jedoch in der PFT-Skala Intropunitivitat nicht repliziert werden konnte. Das Uber Ich-Muster E-E des PFT, als Mas fur die Richtung der Aggression nach Ausen ergab nur zwischen Migranepatientinnen und der Kontrollgruppe einen signifikanten Unterschied. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass sowohl Patientinnen mit Migrane, als auch Patientinnen mit chronischem Ruckenschmerz starke Aggressivitatsempfindungen aufweisen. Diese Empfindungen sind moglicherweise deutlich nach innen gerichtet. Die Eindeutigkeit dieser Aussage wird jedoch durch die sehr spezifische Stichprobe und die nicht bestatigende PFT-Messung eingeschrankt.
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