Fortschritte in der Gesichtstransplantation

2014 
Die Vascularised Composite Allostranspantation (VCA) dient zur Restoration komplexer Defekte. Restoration beschreibt in diesem Zusammenhang die Wiederherstellung von destruiertem Gewebe durch anatomisch identische Strukturen. Bis heute sind weltweit insgesamt bereits uber 150 VCAs, davon 31 Gesichtstransplanta­tionen, durchgefuhrt worden. Die Gesichtstransplantation stellt keine primar lebenserhaltende Masnahme dar, sondern dient der Verbesserung der Lebensqualitat betroffener Patienten. Aufgrund der sich zwingend anschliesenden lebenslangen Immunsuppression und den damit verbunden potentiell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen ist eine auserst strenge Indikationsstellung mit individueller Bewertung des Kosten-Nutzen-Verhaltnisses essentiell. Sichere Revaskularisation und moglichst vollstandige asthetische und funktionelle Reintegration sind die ultimativen Ziele der Gesichtstransplantation. Aktuell werden, je nach Zentrum, unterschiedliche immunsuppressive Strategien zur Induktions- und Erhaltungstherapie nach Transplantation angewandt. Die Haut bedarf als immunogenste Komponente des Transplantats weiterer Forschung, um mit den Erfolgen der immunsuppressiven Therapie bei transplantierten soliden Organen gleichziehen zu konnen. Auch die Organpreservation wahrend des Transfers von Spender zu Empfanger stellt ein wichtiges Forschungsgebiet dar. Mit Publikation motivierender funktioneller und asthetischer Ergebnisse hat sich die zunachst negative Einstellung hinsichtlich dieser nicht uberlebensnotwendigen Transplantationen zum Positiven gewandelt. Kontinuierliche Weiterentwicklung chirurgischer Techniken und immunsuppressiver Strategien bilden die Grundlage zur erfolgreichen Etablierung dieses spannenden jungen Verfahrens.
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