25 Jahre Geomedizinische Forschung in Heidelberg

1977 
Seit nahezu 50 Jahren hat sich eine Wortbildung fur ein interdisziplinares Forschungsgebiet zwischen Medizin und Geographie gehalten, die zuerst im Jahre 1931 in einer deutschen medizinischen Fachzeitschrift mit dem Begriff der Geomedizin von Heinz Zeiss (1888–1949)1), dem spateren Ordinarius fur Hygiene der Berliner Universitat, in das Fachschrifttum eingefuhrt worden ist. Die Wortbildung Geomedizin erfolgte, wie Heinz Zeiss ausdrucklich beschrieben hat, in Anlehnung an die Begriffsbildungen Geopolitik und Geojurisprudenz, denen ahnliche Worter wie Geopsyche, Geobotanik und Geookologie folgten. Bereits 1932 versuchte der amerikanische Medizinhistoriker F. H. Garrison2) das Wort geomedicine in das amerikanische Schrifttum einzufuhren. In der Schweiz kundigte der Baseler Hygieniker J. Eugster3) im Jahre 1938 seine akademische Antrittsrede mit dem Thema „Aufgaben und Ziele der Geomedizin“an. Die Weiterentwicklung dieses neuen Begriffes wurde durch den Munchener Bakteriologen Wilhelm Rimpau4) wesentlich gefordert, der von seinen Forschungen uber Max von Pettenkofer’s Bodentheorie der Cholera-Entstehung ausgehend das Wort Geoepidemiologie fur diese Art wissenschaftlicher Behandlung uber die Entstehung und den Ablauf von Seuchen unter den geographisch-klimatischen Bedingungen der Umwelt eingefuhrt hat. Im geographischen Schrifttum veroffentlichten Helmut J. Jusatz und Hermann Flohn5) zuerst einen Aufsatz mit dem Wort „Geomedizin in Petermanns Geographischen Mitteilungen. Im Jahre 1936 erschien in einem Lehrbuch der Hygiene zum ersten Male ein besonderes Kapitel unter der Uberschrift „Geomedizin“6).
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