Neurophysiologische und morphologische Aspekte der Nervenleitung. I. Grundlagen und Problematik des Leitungsblocks

2012 
Zusammenfassung Axonale und demyelinisierende Lasionen des peripheren Nerven fuhren zu einer Reihe morphologischer und neurophysiologischer Veranderungen, die sich mittels Nervenbiopsie und neurographischen Verlaufsuntersuchungen erfassen lassen. Bei den meisten Patienten besteht eine gute Ubereinstimmung zwischen den mit beiden Methoden erhobenen Befunden. Eine axonale Durchtrennung ist gefolgt von der typischen Wallerschen Degeneration im distalen Nervenstumpf, die dort nach wenigen Tagen mit einer elektrischen Unerregbarkeit des Nerven einhergeht. Leichtere axonale Lasionen fuhren nicht zur Degeneration, sondern zu einer Atrophie des distalen Axons; diese bezieht die Markscheide in Form einer sekundaren Entmarkung mit ein. Primare und sekundare Entmarkungen manifestieren sich uberwiegend paranodal oder segmental. Paranodale Demyelinisierungen sind das morphologische Substrat des Leitungsblocks bzw. der Neurapraxie. Segmentale Entmarkungen fuhren meist zu der als typisch fur Entmarkungen erachteten Reduktion der Nervenleitgeschwindigkeit. Sofern nicht spezielle zusatzliche Untersuchungen einen Leitungsblock belegen, sollte dieser erst angenommen werden, wenn die proximo-distale Differenz der Summenaktionspotentiale mindestens 50% betragt, keine wesentliche Dispersion des proximalen Potentials vorliegt und eine lnnervationsanomalie ausgeschlossen ist.
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