Auswirkungen einer hochprozentigen Glucose 20%-Therapie bei dekompensierter Plazentainsuffizienz – Kasuistik

2006 
Einleitung: Eine Beeintrachtigung der Versorgung des Fetus fuhrt zum Ungleichgewicht zwischen Bedarf und Zufuhr von Sauerstoff, Nahrungsstoffen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, das sich fruher oder spater als Verlangsamung des Wachstums bemerkbar macht. Der verminderte Zustrom von Glucose hemmt die Synthese von IGF-I, ein Wachstumshormon, was regulierend auf die Synthese von Proteinen und andere zentrale Vorgange im Zellstoffwechsel wirkt. Das Ungleichgewicht zwischen Substratangeboten und fetalem Bedarf fuhrt schlieslich zur Dekompensation der Versorgungslage. Die Therapeutischen Interventiosmoglichkeiten in Folge einer Versorgungsstorung sind auserordentlich begrenzt. Material und Methodik: 37j GII PI Z.n. Sectio 6/ 2001 ET+10 Keine Vorerkrangungen, Raucherin Vorstellung am 11.04.05 in der rechn 24+2 SSW mit IUGR um 3 Wochen und enddiastolischem Block in der A. umbilicalis und Aorta abdominalis und grenzwertigem Doppler der A. cerebri media,Doppler der A. uterina bds und Ductus venosus opB Sonographisch kein Anhalt fur Fehlbildungen.Nach Ausschluss eines GDM wurde der Patientin uber einen angelegten ZVK Glucose 20%, 84ml/ h verabreicht mit taglicher Doppler-Kontrolle sowie wochentlicher fetaler Wachstumskontrolle. Ergebnisse: Die gemessenen Dopplerparameter verbesserten sich bei der Patientin nach 11 Tagen im Durchschnitt um 16,19% bis schlieslich am 13. Tag nach Therapiebeginn alle fetalen Dopplerwerte im Normbereich lagen. Es zeigte sich im Verlauf ein positives Wachstum an der 5er-Perzentile. Am 23.06.05 wurde die Therapie nach 74 Tagen bei normalen fetalen Dopplerwerten abgesetzt. Die weiterhin stationar taglich durchgefuhrten Doppler-untersuchungen uber insgesamt 19 Tage zeigten stabile Werte ohne pathologischen Befund. Die Patientin wurde am 07.07.05 bei normalen fetalen Dopplerwerten entlassen und ambulant weiterbetreut. Am 12.08.05 (ET+7) stellte sie sich zur Einleitung der Geburt bei Termin-uberschreitung vor. Nach Gel Einleitung kam es am 13.08.05 (ET+8) zur Spontangeburt eines weiblichen Sauglings (Geburtsgewicht von 2360g, Lange 43cm, KU 34,0cm, APGAR 9/9/10, pH-Na 7,13. Verlegung in die Kinderklinik vom 13.08.-20.08.05, wegen Hypothrophie. Zusammenfassung: Wir gehen aufgrund der Ergebnisse der Studie davon aus, dass die hochdosierte Glucosetherapie ein Ansatz zur Behandlung von Patientinnen mit pathologischem fetalem Flow darstellt. Durch Verbesserung der pathologischen Dopplerwerte mit daraus resultierender Schwangerschaftsverlangerung kann somit auch das fetalen Outcome positiv beeinflusst werden.
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