Bier, ein Risikofaktor der Harnsteinbildung?

1987 
Diatetische Hinweise, insbesondere Empfehlungen zur gesteigerten Flussigkeitsaufnahme, sind ein wesentlicher Bestandteil in der Metaphylaxe von Harnsteinpatienten. Nicht alle Getranke fuhren zur gewunschten Harndilution. So induziert Alkohol die hepatische Harnsauresynthese (1) und ist deshalb als Risikofaktor der Harnsteinbildung anzusehen (2). Laut Ernahrungsbericht von 1984 (3) nimmt der Alkoholkonsum jahrlich zu. 1980 betrug der durchschnittliche Verbrauch an alkoholischen Getranken (in g/Tag und Person) bei Mannern 618 g (Frauen: 198,5 g), wobei Bier mit insgesamt 480 g (Frauen: 123,8 g) deutlich an der Spitze lag. Harnsteinpatienten sind durch Restriktionen oder Auflagen in der Ernahrung haufig in ihrer Bereitschaft zur Anderung eigener Lebensgewohnheiten uberfordert. So trank nach den Ergebnissen von Ernahrungsprotokollen vor und nach diatetischer Beratung (4) die Halfte der Patienten taglich Alkohol, zu 43% regelmasig Bier, davon 55% taglich bis zu 700 ml, 29% bis zu 1000 ml und 16% 1000 bis 2000 ml pro Tag. Da Bier zwei Risikokomponenten der Harnsteinbildung negativ beeinflust (Alkohol- und Purinbelastung) und durch seine Inhaltsstoffe die Diurese fordert (4, 5), schien uns eine Untersuchung der Auswirkungen mehrtagigen Biergenusses unterschiedlichen Alkohol- und Puringehalts auf die Harnkomposition von Steinpatienten und Kontrollpersonen von besonderem Interesse.
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