Die andere Seite des Schreibtisches. Zum Verhältnis von Wissenschaftskommunikatoren zu Wissenschaftsjournalisten

2012 
„Die andere Seite des Schreibtisches“ – mit diesem Ausdruck wird haufig metaphorisch das Verhaltnis von Wissenschaftskommunikatoren und Journalisten beschrieben. Wie in allen Bereichen offentlicher Kommunikation unterliegt auch dieses Beziehungssystem einem stetigen Wandel. Wahrend noch bis in die achtziger Jahre hinein die Distanz zwischen Wissenschaft und deren kommunikativen Vermittlern recht weit – oder um in der Metapher zu bleiben, der Schreibtisch besonders breit – gewesen zu sein scheint, erleben wir heute, wie aus dem ehemals wuchtigen Eichenmobel ein filigraneres Buromobel wird, uber dem manchmal gar die Distanz aufgehoben zu sein scheint: Wissenschaftsjournalisten und Kommunikatoren rucken auf Grund noch eingehender zu beschreibender Faktoren viel enger zusammen, wenngleich sie weiterhin unterschiedliche Ziele verfolgen: Journalisten haben die Aufgabe, die interessierte Offentlichkeit uber Forschungsergebnisse sowie deren mogliche Folgen und Risiken zu informieren und uber Hintergrunde aufzuklaren; der Wissenschaftskommunikator vertritt hingegen oftmals notwendige Partikularinteressen der wissenschaftlichen Einrichtung, fur die er tatig ist.
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