Septische Chirurgie im DRG-Zeitalter

2004 
Die Wiederherstellung einer moglichst regelrechten Extremitatenfunktion stellt eine der zentralen und grundeigensten Zielsetzungen unfallchirurgischen und orthopadischen Handelns dar. Kommt es im Rahmen operativer oder anderer invasiver therapeutischer Masnahmen (intraartikulare Injektion) zur Infektion, stellt dies eine uberaus folgenschwere Komplikation dar. Gelingt es nicht, die Entzundung im fruhen Stadium zu beherrschen, kommt es wie bei jeder anderen Infektion zur zeitabhangigen (ir)reversiblen Gewebsde-struktion und im Falle der Weichteil- und Knocheninfektion zur Chronifizierung. Jedem unfallchirurgisch oder orthopadisch tatigem Arzt sind die fur den Patienten zum Teil verheerenden Konsequenzen gegenwartig. Die signifikante Einschrankung der Lebensqualitat und die psychosozialen Auswirkungen bis hin zur sozialen Desintegration konnen wir von chirurgischer Seite leider nur allzu gut feststellen und die therapeutischen Masnahmen oftmals nur unzureichend adaptieren. Uber die wirtschaftlichen Auswirkungen, betreffen sie nun den Krankenhaustrager, die Kostentrager oder die Volkswirtschaft, sind allerdings keine validen Gesamtkosten oder gar Fallkosten bekannt . Verschiedene Arbeitsgruppen haben versucht, derartige Kalkulationen vorzunehmen, die aber letztlich im besten Fall als Hochrechnungen, basierend auf Einzelfallanalysen, anzusehen sind (Heitemeyer u. Hax 1990; Muhr 1996; Nast-Kolb et al. 1991). Dieses Informationsdefizit hatte, medizinisch gesehen, auch grose Vorteile. Die zum Teil chirurgisch komplexen und langwierigen Therapieschemata wurden uberwiegend nach medizinischen Gesichtpunkten erstellt, was zwar noch nichts uber die medizinische Qualitat des Behandlungsplanes aussagt.
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