Die Atherosklerose der Aorta als Quelle arterieller Embolien

1998 
Die athero-arterielle Embolie ist ein bereits fruh beschriebenes Phanomen. Der histologische Nachweis von Cholesterinkristallen in kleinen Endstrombahnarterien pragte den Begriff der Cholesterinembolie. Wegen des sehr variablen klinischen Bildes und der nur invasiv oder post mortem zu sichernden Diagnose galt die Cholesterinembolie als seltene Komplikation einer schweren Atherosklerose der Aorta. Mit Etablierung der transosophagealen Echokardiographie als Routinemethode bei der Abklarung arterieller Embolien wurden Plaques in der Aorta als Quelle anderweitig nicht erklarbarer Embolien erkannt. Querschnittsstudien belegten eine unabhangige Assoziation zwischen komplexen Plaques im Aortenbogen und arteriellen Embolien. Kritische Lasionen waren Plaques mit einer Dicke von mindestens 4–5 Millimetern oder beweglichen thrombotischen Auflagerungen. In Langsschnittsstudien betrug das Embolierisiko bei Patienten mit diesen Lasionen mehr als 10% pro Patientenjahr. Pathologische Studien bestatigten konsistent die Bedeutung komplexer und ulzerativer Plaques im Aortenbogen als unabhangigen Risikofaktor fur arterielle Embolien. Neben der spontanen Embolie ist die Atherosklerose der proximalen Aorta Ursache fur embolische Komplikationen bei operativen Eingriffen oder Katheterisierungen der Aorta. Die Wirksamkeit einer praventiven Therapie wurde bisher nicht systematisch untersucht. Bei Patienten mit einer besonderen Variante der Atherosklerose in der Aorta mit gestielten und beweglichen Thromben, die von umschriebenen Plaques ausgehen, erwiesen sich Antikoagulanzien als wirksam. Embolierezidive konnten verhindert und eine Regression der Thromben beobachtet werden.
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