V 5 Die autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) als ein Baustein kniegelenkserhaltender Therapieansätze zur Behandlung posttraumatischer Arthrosen bei jungen, sportlich aktiven Patienten

Die autologe Knorpelzelltransplantation stellt ein mittlerweile etabliertes Verfahren zur Behandlung isolierter Knorpelschaden am Kniegelenk mit zuverlassigen Behandlungsergebnissen dar. Die Erfahrungen bei Patienten mit fortgeschritten Gelenkschaden sind dagegen begrenzt. Gerade bei jungen Patienten mit hohem Aktivitatsgrad ist aber der Erhalt des Kniegelenkes ein wichtiges Behandlungsziel. Die vorliegende Arbeit berichtet uber die Ergebnisse der Behandlung posttraumatischer Gelenkschadigungen bei jungen Patienten unter Verwendung der autologen Knorpelzelltransplantation als einem Bestandteil von Komplextherapien. Zwischen Oktober 2005 und Dezember 2007 wurden 21 Patienten im Rahmen einer prospektiven Fall-Kontroll-Studie (EBM Level II) mit einem durchschnittlichen Alter 42,76 (SD 7,19) Jahren in unserer Klinik mittels autologer Knorpelzelltransplantation bei fortgeschrittenen, in der Regel korrespondierenden, posttraumatischen Schadigungen des Kniegelenkes behandelt. Samtliche Patienten wurden prospektiv erfasst und praoperativ, sowie 6, 12 und 24 Monate postoperativ mittels standardisierter Scoresysteme (IKDC, Lysholm, ICRS) nachuntersucht. Der Anteil der Begleitoperationen in der Untersuchungsgruppe betrug 90,4% (Partielle Meniskusresektion, Umstellungsosteotomie, Meniskustransplantation, u.a.). Als Vergleichsgruppe diente eine Gruppe von 42 Patienten, die wahrend des gleichen Zeitraumes bei isolierter Knorpelschadigung des Kniegelenkes mittels ACT behandelt wurden. In der Untersuchungsgruppe fand sich ein signifikanter Anstieg (p Die vorliegende Arbeit verdeutlicht, dass die zu erwartenden Behandlungsergebnisse nach autologer Knorpelzelltransplantation in Kombination mit anderen kniegelenkserhaltenden Therapieverfahren bei fortgeschrittenen posttraumatischen Veranderungen ungunstiger sind als bei isolierten Knorpelschadigungen des Kniegelenkes. Dennoch rechtfertigen die vorliegenden Zahlen mit einem grosen Anteil an Patienten, die eine gebesserte Kniegelenksfunktion zwei Jahre nach Transplantation erreichen bei jungen Patienten ein solches Vorgehen im Sinne eines „Salvage-Verfahrens".