„Nach dem Henker mußte noch der Photograph heran.“ Krieg und Fotografie in Karl Kraus’ Monumentaldrama Die letzten Tage der Menschheit

2020 
Karl Kraus hat den Text seiner „Tragodie in funf Akten“ Die letzten Tage der Menschheit mit Bildbeigaben versehen: In der zuerst veroffentlichten Akt-Ausgabe waren es sieben Fotos, in der Buch-Ausgabe immerhin noch zwei, die das Drama gleichsam ‚rahmen‘ (und die beide schon in der ersten Fassung enthalten waren). Daneben hat die polemische Auseinandersetzung mit der Kriegsberichterstattung Alice Schaleks im Dramentext einen zumindest impliziten Bezug zu deren Kriegsfotos, die sie bei der Uberarbeitung ihrer verstreuten Zeitungsfeuilletons zu den Buchern Tirol in Waffen (1915) sowie Am Isonzo (1916) als Illustrationen hinzufugte. Schlieslich erweisen sich ganze Szenen (I/24, III/9, III/41 und V/55) als Erorterungen von Fotos bzw. Reproduktionen durch die Dramenfiguren. Der Beitrag liefert zunachst einen Gesamtuberblick dieser intermedialen Bezugnahmen im Drama, konzentriert sich sodann auf die literarischen Bilderorterungen und bemuht sich abschliesend um eine Bestimmung von deren asthetischer Funktion.
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