Kokain abseits von pathologischem Konsum

2021 
Hintergrund Der Kokainkonsum in Europa steigt an, v. a. in sozial integrierten Gruppen. Doch gibt es bisher zu wenig Forschung zu dieser Zielgruppe, um neue Konzepte fur eine zeitgemase Pravention abseits von Illegalisierung und Pathologisierung entwerfen zu konnen. Methode Vom 01.03. bis zum 31.07.2018 wurden in einer Datenbankrecherche einschlagige Zeitschriftenartikel in den Publikationssprachen Deutsch und Englisch, erschienen ab 2007 analysiert. Ergebnisse Ein erhohter Konsum lasst sich am Wochenende feststellen. Motivation fur den Konsum scheint daher die Freizeitgestaltung und weniger eine pathologische Nutzung. Auserdem wird in fast allen Studien die Unterscheidung zwischen marginalisierten und sozial integrierten Konsumierenden belegt. Es lasst sich feststellen, dass Party-Besuchende eine wichtige Zielgruppe bei der Pravention von Kokainkonsum darstellen: Diese sind sowohl gut gebildet und setzen den Konsum bewusst und „zum Spas“ ein. Kokain als Substanz fur Neuro-Enhancement lasst sich anhand dieses Reviews nicht belegen. Allgemein zeigt sich die Party-Zielgruppe als relativ empfanglich fur Safer-Use-Masnahmen und zeigt eine moralische Ambivalenz in Bezug auf den eigenen Konsum, den sie mit verschiedenen Legitimierungsstrategien zu rechtfertigen versucht. Schlussfolgerung Um Kokain als Lifestyleprodukt zu erforschen, mussten Primardaten erhoben werden, um diese „Gelegenheitskonsumierenden“ sichtbar zu machen, ihre Motivationen zu verstehen und Ansatzpunkte fur Praventionsinterventionen zu finden.
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