Die Kyklen der Kykliker. Über die Wiederkehr der „Wiederkehr“ bei F. G. Jünger

1997 
Sichten wir in einem ersten Anlauf die allgemeine Literatur zu unserem Stichwort: Die ewige Wiederkehr (Joe Fisher), Abschied ohne Wiederkehr? (Rudolf Passian), Du hast schon einmal gelebt (Kurt Allgeier), Zeit ist eine Illusion (Chris Griscom) und schlieslich noch Das Erlebnis der Wiedergeburt (Thorwald Dethlefsen), wofur mit folgender Zeile geworben wird: „Die Lehre der Wiedergeburt ist ein Wendepunkt der Menschheit. (Nietzsche)“1 Die kurze Aufzahlung einschlagiger Titel aus dem Werbeanhang eines dieser Taschenbucher heraus last ahnen, das „die Wiederkehr“ keineswegs ein museales Relikt im ideengeschichtlichen Arsenal heutiger Reflexionseliten darstellt, ein akademisches Problem etwa der Art, ob jener Nietzsche mit seinem auf 1881 datierten Erlebnis der Wiederkehr nun die Wiederkunft irgendeiner beliebigen Sache nach Klossowski, eine Wiederkunft der Differenz nach Deleuze, ob er die ewige Wiederkehr des Gleichen „und demnach [die] Bestatigung eines ewigen Seins, das alles ‚Seiende’ nach Heidegger transzendiert“, gemeint haben konnte, oder ob dieser Gedanke gar nach Clement Rosset „nicht eigentlich philosophischen [...] sondern psychologischen Charakters“ sei.2 Die breite Palette der Wiederkehr-Literatur in den extrem marktorientierten Taschenbuchverlagen mit grosem output verweist uns zunachst einmal auf das damit verbundene Kalkul eines guten Umsatzes, auf das Geld also, jene „in einem Sondergebilde verkorperte Relativitat der wirtschaftlichen Gegenstande, die ihren Wert bedeutet“.3
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