Früherkennung von Morbus Crohn anhand von oralen Manifestationen bei einer Patientin mit Marfan-Syndrom
2018
Ziel Dieser Fallbericht zeigt eine Patientin mit der Anamnese des Marfan-Syndroms (MFS) und einer atypischen gingivalen Hyperplasie, die zu einer fruhen Diagnose von Morbus Crohn fuhrte. Material und Methoden Die Patientin zeigte typische kraniofaziale Manifestationen des Marfan-Syndroms. Zusatzlich stellte sich eine zunachst einseitige, dann symmetrische atypische Gingivahyperplasie im Frontzahnbereich dar. Die antiinfektiose Parodontaltherapie verbesserte den uberlagerten entzundlichen Teil des hyperplastischen Parodonts, aber die Hyperplasie blieb zu einem grosen Teil bestehen. Ergebnisse Die vermutete fruhe Manifestation des Morbus Crohn im Oralbereich wurde histologisch durch eine Biopsie bestatigt. Morbus Crohn wurde anschliesend durch eine internistische Endoskopie verifiziert. Fazit Das Durchschnittsalter der Patienten, die sich einer kieferorthopadischen Behandlung unterziehen, entspricht dem Alter, in dem sich systemische Erkrankungen oft zum ersten Mal manifestieren. Orale Symptome konnen die ersten Anzeichen einer systemischen Erkrankung sein, wie in diesem Fall Morbus Crohn, und bieten somit die Moglichkeit zur Fruherkennung durch Kieferorthopaden und Allgemeinzahnarzte.
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