Telemonitoring und Pulmonalisdruck-geführte Therapie der Herzinsuffizienz
2018
Herzinsuffizienz ist mit hoher Sterblichkeit, haufigen Krankenhausaufnahmen, schlechter Lebensqualitat und steigenden Kosten assoziiert. Trotz Fortschritten bei medikamentosen und Device-basieren Therapien bleiben Mortalitat und Morbiditat nach Ersthospitalisierung wegen akuter kardialer Dekompensation (AKD) hoch. In randomisierten Studien, die den Wert verschiedener Formen des nichtinvasiven Telemonitorings pruften, wurden Hospitalisierungen wegen AKD selten vermindert, weil klinische Zeichen und Symptome keine fruhen Indikatoren der AKD darstellen, sodass bei ihrem Auftreten stationare Behandlungen oft schon unvermeidbar sind. Unter verschiedenen implantierbaren Monitoring-Devices erwies sich in den USA das drahtlose Telemonitoring des pulmonalarteriellen Drucks (PAP) mit dem CardioMEMS™-Sensor (Abbott, Sylmar, Kalifornien, USA) als sicher und klinisch effektiv. Bei so uberwachten Patienten wurden – unabhangig von der kardialen Pumpfunktion – Hospitalisierungen wegen AKD deutlich reduziert, weil die Fruherkennung hamodynamischer Dekompensationen an einem PAP-Anstieg noch vor Auftreten klinischer Symptome eine praventive Therapieanpassung ermoglichte. Derzeit wird diese Technologie auch in Europa erprobt. Die Leitlinie der Europaischen Gesellschaft fur Kardiologie empfiehlt, bei Risikopatienten die Implantation eines CardioMEMS™-Sensors zu erwagen (Klasse IIb-B). Technische Weiterentwicklungen implantierbarer Systeme erlauben z. B. die Druckmessung im linken Vorhof, die erweiterte Nutzung hamodynamischer Daten (z. B. kontinuierliche Druckmessung) oder eine Selbstuberwachung durch Patienten mit einem interaktiven Modul. Anwendungsbreite und Bedeutung druckgefuhrter Therapien werden in Zukunft absehbar weiter wachsen mit der reellen Chance einer effektiveren Vermeidung von klinischen Ereignissen auch in Risikopopulationen.
- Correction
- Source
- Cite
- Save
- Machine Reading By IdeaReader
43
References
3
Citations
NaN
KQI