Erweiterte institutionalisierte Freizeit an Tagesschulen und ambivalente Bedeutsamkeit aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern, sozialpädagogischen Fachkräften, Lehrkräften und Eltern

2020 
Im Zuge des Ausbaus von Tagesschulen in der Schweiz findet eine Verlagerung der Freizeit in den Schulkontext statt. Schuler*innen sind wahrend der Mittagszeit und im Anschluss an den Nachmittagsunterricht in der Schule vermehrt anwesend. Durch die ausgedehnte Freizeit im institutionellen Kontext eroffnet sich die Moglichkeit, das schulische Bildungsverstandnis zu erweitern (Chiapparini, Kappler & Schuler 2018). Dieses war bisher fast ausschlieslich auf den Unterricht fokussiert und ist nun vermehrt auf politische und moralische Personlichkeitsbildung (Scherr, 2008; Mansel & Hurrelmann 2003) auszuweiten. Gleichzeitig nimmt die Befurchtung der Scholarisierung der Freizeit (Folling-Albers 2000) zu und der Zweifel, ob mit mehr Zeit in der Schule tatsachlich „mehr“ Bildung stattfindet (Idel, Reh & Fritzsche 2009). Vor dem Hintergrund dieses Spannungsfeldes stellt sich vorerst die Frage, inwiefern Schuler*innen die verlangerte Schulzeit und die darin stattfindende institutionalisierte Freizeit wahrnehmen und gestalten. Daran anschliesend ist die Bedeutsamkeit einer erweiterten Freizeit in der Schule aus der Perspektive der sozialpadagogischen Fachkrafte, der Lehrkrafte und der Eltern zu klaren. Hierzu bildet das im Rahmen des Schweizerischen Nationalfonds geforderte Forschungsprojekt zu padagogischen Zustandigkeiten an Tagesschulen in Zurich die geeignete Datengrundlage. Es werden im Beitrag die methodologischen und methodischen Reflexionen zur Erfassung der erweiterten und institutionalisierten Zeit und des Freizeitbegriffs im Schulkontext und deren Bedeutsamkeit vorgestellt und anhand von Befunden der beteiligten Personengruppen in Tagesschulen diskutiert.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    26
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []