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Chemie der Linse. Presbyopie. Star

1929 
Die Linse des Auges ist ein ungewohnlich eiweisreiches Organ, ubertrifft sie doch mit durchschnittlich etwa 35% Eiweis samtliche anderen Organe des menschlichen Korpers. Der Gehalt an Fetten und Lipoiden verschwindet demgegenuber mit etwa 0,5%, die Menge anorganischer Substanz halt sich ungefahr in den gleichen Grenzen. Es ist aber dabei zu bemerken, das grosere Unterschiede in den verschiedenen Lebensaltern bestehen. Die Linse des Neugeborenen ist erheblich wasserreicher als die des Erwachsenen oder gar des alternden Menschen, und zwar nimmt der Wassergehalt in offenbar sehr gleichmasiger Weise ab. Da es undurchfuhrbar ist, normale menschliche Linsen sogleich nach dem Tode in groserer Anzahl zu untersuchen, nach langerer Zeit aber die schnell eintretenden postmortalen Veranderungen die Mengenverhaltnisse storen, habe ich1 seinerzeit an Serien lebensfrischer Kalbs- und Rinderlinsen den Eiweisgehalt im steigenden Alter verfolgt. Es ergab sich, das er von 32% bald nach der Geburt bis zu 37% im hohen Alter steigt, das der Wassergehalt entsprechend abnimmt. Diese Wasserabnahme ist aber nur eine relative. Da namlich die Linse als epitheliales Organ wahrend des ganzen Lebens bis ins hochste Alter hinein durch das standige Auswachsen der aquatorialen Epithelzellen zu Linsenfasern an Grose und Dicke zunimmt, steigt der absolute Gehalt an Wasser ebenso wie der an Eiweis. Nur die Verhaltnisse beider zueinander erfahren eine Verschiebung.
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