Sakrale Hautelastizität – Etablierung einer noninvasiven mechanischen Messmethode

2016 
Einleitung: Patienten mit sakralen Narben, z. B. nach Sinus pilonidalis Operation, klagen teilweise uber Beschwerden beim Sitzen oder bei Belastung. Um diese Beschwerden und die Narbenqualitat nach unterschiedlichen Eingriffen zu objektivieren, ist es von Interesse die Hautqualitat in der Sakralregion zu beurteilen. Wir entwickelten ein mechanisches, noninvasives, schnelles und kostenneutrales Messverfahren in welchem Hautdehnbarkeit und -verschieblichkeit abgebildet werden. 100 gesunde Probanden wurden mit diesem Verfahren untersucht, um Normwerte der unvernarbten Sakralhaut einzuschatzen und Einflussfaktoren auf die Hautqualitat wie Alter, Gewicht und Geschlecht zu identifizieren. Methodik: 4 vertikal angeordnete Messpunkte mit dem exakten Abstand von 10 mm–100 mm–10 mm werden bei dem aufrecht stehenden Probanden kaudal auf den Rucken aufgetragen. Der Proband lehnt sich nun nach vorne und beruhrt mit ausgestreckten Armen und Beinen beidseits die Patella mit dem Handballen. Der Abstand der Punkte wird in dieser Position erneut gemessen. Im aufrechten Stand wird daraufhin ebenfalls der Abstand gemessen, um den der unterste Punkt manuell nach kranial geschoben werden kann. Ergebnisse: Der aus den Messwerten einfach zu berechnende sakral-lumbale Hautdehnungsquotient (lumbale Hautdehnung / sakrale Hautdehnung×100) ist alters- und BMI-unabhangig und hat einen Normbereich von ca. 80–93%. Die sakrale Hautverschieblichkeit liegt zwischen 11 und 18 mm, wird jedoch von einem hohen BMI leicht negativ beeinflusst. Schlussfolgerung: Mithilfe unserer Messmethode konnen Operationsverfahren im Sakralbereich bezuglich der resultierenden Hautelastizitat miteinander verglichen werden. Durch Vergleich der lumbalen mit der sakralen Hautdehnung desselben Probanden gewinnen wir eine intraindividuell gultige Aussage uber mogliche Veranderungen. Da uns bislang keine veroffentlichten Daten uber die sakrale Hautelastizitat bekannt sind, scheint das Messverfahren praktikabel und relativ unabhangig von der Konstitution des Patienten zu sein. Im Vergleich zu bislang zur Elastizitatsmessung an anderen Hautarealen eingesetzten technischen Geraten ist unser Verfahren uberall verfugbar und kostenneutral.
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