Relief-Rekonstruktion in erosionsgeprägten Agrarlandschaften - eine Fallstudie aus dem norddeutschen Jungmoränengebiet (CarboZALF-D)

2017 
Fur eine Modellierung der Bodenlandschaftsentwicklung (Soil-Landscape Evolution Modeling) uber grosere Zeitskalen ist es in erosionsgepragten Landschaften erforderlich, das ursprungliche Relief zu rekonstruieren. Am Beispiel der Experimentalflache CarboZALF-D (Uckermark) wird der methodische Ansatz einer Reliefrekonstruktion auf Basis der Entwicklungstiefe nicht erodierter Referenzboden vorgestellt. Uber 260 Bodenaufnahmen in einem geschlossenen Soll-Einzugsgebiet ermoglichen es, die Qualitat verschiedenster Ansatze bei unterschiedlichen Annahmen zu testen, da in diesen geschlossenen Systemen Massenbilanzen erstellt werden konnen. Eine Umverteilung des im Einzugsgebiet vorhandenen, kolluvialen Materials auf die von Erosion beeinflusste Flachen wurde bei unterschiedlichen Entwicklungsgtiefen der Referenzboden vorgenommen. Eine Qualitatsprufung erfolgte einerseits uber eine Crossvalidierung, andererseits uber die Zahl an Fehlklassifkationen erodierter und kolluvialer Bereiche. Die besten Ergebnisse lieferte eine Entwicklunsgtiefe der Referenzboden von 1.00 Meter. Diese entspricht dem Mittelwert der Entwicklungstiefen nicht erodierter Boden in einem groseren Referenzeinzugsgebiet (Quillow, ca. 200 km2) und passt zum (globalen) Zusammenhang zwischen den jahrlichen Niederschlagsmengen und den Entkalkungstiefen (bei vergleichbarem Carbonatgehalt des Ausgangsmaterials).
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