Wahrnehmung und Interpretation von Unterrichtsstörungen aus Schülerperspektive sowie aus Sicht der Lehrpersonen

2014 
Dem Beitrag liegt ein Verstandnis von schulischem Unterricht als Interaktionssystem zugrunde, das alle am Unterricht Beteiligten einschliest. Eine konstitutive Rolle fur den Aufbau von sozialer Ordnung im Unterricht kommt der gegenseitigen Wahrnehmung zu. Dazu gehort die Wahrnehmung von Unterrichtsstorungen. Mittels qualitativer Daten wird untersucht, wie weit Schuler- und Lehrerperspektive bei der Wahrnehmung von Unterrichtsstorungen und bei der Wahrnehmung der Lehrerreaktionen auf Unterrichtsstorungen ubereinstimmen. Dabei wird nach Klassen, in denen der Unterricht haufig oder selten gestort wird, unterschieden. Die Ergebnisse zeigen erstens eine weitgehende Ubereinstimmung von Lehrer- und Schulerperspektive bei der Wahrnehmung von Unterrichtsstorungen, zweitens eine selbstdienliche Verzerrung der Wahrnehmung der eigenen Reaktionen auf Unterrichtsstorungen bei Lehrkraften von Klassen mit hohem Storausmas und drittens eine unterschiedliche Bedeutung des Begriffs Unterrichtsstorung in Klassen mit hohem und tiefem Storaufkommen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf eine mogliche Selbstverursachung von Unterrichtsstorungen durch die Lehrperson diskutiert. Zudem wird der Begriff der Klassenfuhrung relativiert.
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