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Der dystopische Adoleszenzroman

2015 
Etwa seit 2008, dem Jahr in dem der erste Band von Suzanne Collins‘ The Hunger Games-Trilogie veroffentlich wurde, ist ein internationaler Dystopie-Trend in der Jugendliteratur festzustellen. Erzahlt wird in den dystopischen Jugendromanen, die seit einigen Jahren auch im deutschsprachigen Raum entstehen, stets von einer diktatorischen Gesellschaft, die nach dem Leben der aus der Norm fallenden jugendlichen Hauptfigur trachtet, woraufhin diese ohne elterliche Unterstutzung auserhalb der Zivilisation – in einer Wildnis – uberleben muss. In diesem Bewahrungsraum wird ihr allerdings das ermoglicht, was die Gesellschaft als Bedrohung betrachtet: Die Figur wird selbststandig, wird sich ihrer Identitat und Individualitat bewusst, entwickelt ein eigenes System von Werten und Ansichten und findet den fur sie richtigen Platz in der Gesellschaft. Was in den Grundzugen der dystopischen Jugendromane unverkennbar mitschwingt, ist die Adoleszenz der Protagonisten. Diese wird in der vorliegenden Masterarbeit untersucht. Dabei wird folgende These bestatigt: Die im Rahmen des aktuellen Dystopie-Trends entstandenen Romane sind als neue Form des Adoleszenzromans zu verstehen, die die charakteristischen Merkmale dieser Gattung beinhaltet, jedoch nun nicht mehr in der unmittelbar erfahrbaren Lebenswelt der jugendlichen Leser spielt, sondern in einer dystopischen Gesellschaft der Zukunft. Zur Uberprufung der These wird untersucht, wie das Thema der Adoleszenz in den deutschsprachigen Dystopien Das Ende der Welt von Daniel Hora, Deadline 24 von Annette John, Wild von Lena Klassen sowie Die Verratenen, Die Verschworenen und Die Vernichteten von Ursula Poznanski umgesetzt wird, und welche Gemeinsamkeiten zu Adoleszenzromanen bestehen. Neben formalen Aspekten werden dabei die inhaltlichen behandelt, namlich die Themen der Identitat, der Beziehung zur Familie und zur Gesellschaft, der Bewahrung und der Initiation sowie der sozialen Kontakte. Da sich der Adoleszenzroman in seinen einzelnen Phasen stets den aktuellen Bedingungen des Erwachsenwerdens anpasst, wird auch die Frage beantwortet, wieso heutzutage ausgerechnet die Dystopie die geeignete Gattung zur Darstellung der Adoleszenz ist.
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