Änderung des Plasmavolumens des Menschen bei Immersion in ein thermoindifferentes Wasserbad

1969 
1. An 24 Versuchspersonen wurden bei 8 stundiger Immersion bis zum Kinn in ein thermoindifferentes Bad folgende Grosen gemessen: Diurese, Veranderung von Korpergewicht, Plasmavolumen (Evan's Blue) und Hamatokrit. 2. Neben einer Diurese fand sich ein Gewichtsverlust von durchschnittlich etwa 1,2 kg und eine signifikante (p<0,005) Verkleinerung des Plasmavolumens um rund 500 ml (14%). 3. Die Einzelwerte zeigen erhebliche Streuung und erlauben keine prazise Korrelation zwischen Gewichtsverlust und Verkleinerung des Plasmavolumens. Es kann jedoch mit Sicherheit festgestellt werden, das die Schrumpfung des Plasmavolumens, die etwa 40% des Gewichtsverlustes betragt, unverhaltnismasig gros erscheint, wenn man in Betracht zieht, das das Plasmavolumen nur 25% des gesamten extracellularen Raumes ausmacht, aus dem das nach ausen abgegebene Volumen entnommen wird. Man mus daher annehmen, das bei Dehnung der intrathorakalen Receptoren wahrscheinlich durch eine Verstellung der post-und pracapillaren Widerstande eine Flussigkeitsverschiebung in das Interstitium und damit eine Verkleinerung des Plasmavolumens ausgelost wird. 4. Die bei Expansion der intrathorakalen Receptoren des Kreislaufs ausgeloste Diurese wurde als Ausdruck eines Regulationsmechanismus des Blutvolumens gedeutet [s. 5], obwohl ein direkter Beweis fehlte. Diese Vorstellung erfahrt durch die vorliegenden Ergebnisse eine starke Stutze. Man mus allerdings beachten, das die reflektorische Anderung des Plasmavolumens nicht allein als direkte Folge der gesteigerten Diurese angesehen werden darf. 5. Am Ende des Versuchs wurde eine verminderte orthostatische Belastbarkeit beobachtet, die auf die Verkleinerung des intravasalen Volumens zuruckgefuhrt werden konnte.
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