Das politische System Ungarns zwischen Parteienwettbewerb und strukturellen Zwängen: Innenpolitische Polarisierung trotz konstanter Verhaltensmuster und Konsens in den Grundlinien der Außen- und Wirtschaftspolitik

2021 
Die Einleitung zum Band „Das politische System Ungarns“ skizziert zunachst die drei Wellen von Institutionenreformen seit 1989 – Demokratisierung, Vorbereitung des Beitritts zur EU und illiberaler Systemumbau seit 2010 –, deren Abfolge Leitannahmen der Demokratisierungs- und EU-Forschung erschuttert. Zur Erklarung werden konstante Verhaltensmuster der Akteure (instrumenteller Zugang zum Recht, Polarisierung) sowie uberlappende Positionen in der Ausen- und Wirtschaftspolitik uber Lagergrenzen hinweg herangezogen. Nach einem Abriss der bisherigen Forschung zu Ungarn wird verdeutlicht, wie die Analysen des Bandes diese Interpretation stutzen und so im Einzelnen zu einem besseren Verstandnis der Entwicklungen beitragen. In der Zusammenschau markiert 2010 eine weniger starke Zasur der ungarischen Politik, als oft dargestellt; durch ihre Zweidrittelmehrheiten haben sich unter den von Viktor Orban gefuhrten Fidesz-KDNP-Regierungen die Funktionsdefizite des demokratischen Systems jedoch dramatisch verscharft. Der Beitrag schliest mit Hinweisen auf konkrete Forschungsbedarfe.
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