Implementierung und erste Effekte Smartphone-unterstützter körperlich-kognitiver Aktivitäten im Wohnquartier zur Förderung der sozialen Teilhabe älterer Menschen

2019 
Einfuhrung Das Potenzial einer Verschrankung technikgestutzten Trainings korperlicher und kognitiver Fahigkeiten zur Forderung der sozialen Teilhabe und Gemeinschaft Alterer im Wohnquartier erscheint betrachtlich. Derartige Ansatze sind aber in der Praxis selten und kaum wissenschaftlich erprobt. Im BMBF-Projekt Quartier Agil – aktiv vor Ort wird ein solches Programm entwickelt und seine Machbarkeit uberpruft. Methoden Vorgestellt werden die Ergebnisse aus dem ersten von 2 6-monatigen Interventionszyklen einer explorativen, nicht-kontrollierten Studie. Unterstutzt von 2 Teilhabementorinnen, nahmen n = 19 selbststandig im gleichen Ortsteil Bochums lebende altere Menschen wochentlich fur 90 Minuten an Smartphone-Schulungen, korperlichem und kognitiven Training teil. Teilnehmer wurden mittels Smartphone und spezieller Apps angeregt, weitere individuelle Trainingseinheiten sowie korperlich und geistig aktivierende Angebote mit Bezug zu Identifikationspunkten („hot spots“) im Quartier zu nutzen oder diese selbst zu organisieren. Diverse Indikatoren der Machbarkeit wurden erhoben. Pre / Post-Erhebungen korperlicher und kognitiver Variablen und der Lebensqualitat erganzt durch Selbstbewertungen der sozialen Teilhabe dienten der ersten Einschatzung moglicher Effekte. Ergebnisse Die Teilhabementorinnen investierten wochentlich ca. 6 Stunden Zeit und schatzten das Programm als gut machbar ein, wenngleich die App / Smartphone-Einweisung mehr Zeit als erwartet in Anspruch nahm. Die durchschnittliche Anwesenheit in den Veranstaltungen lag bei 76 ± 15 %. Insgesamt traten keine adversen Ereignisse auf. Allerdings brachen 2 Teilnehmer / innen die Studie ab, weitere 4 waren bei den Posttests verhindert. Alle Befragten (n = 13) waren mit dem Programm zufrieden, und 9 von 13 sagten, dass Quartier Agil ihre soziale Vernetzung gefordert habe. Die Smartphones generierten groses Interesse und wurden regelmasig genutzt, trotz durchwachsener Zufriedenheit mit der projekteigenen App. Vom Pre- zum Posttest verbesserten sich Balance (Berg Balance Scale) und 6 Minuten Gehstrecke tendenziell. Die Kraft der unteren Extremitat und korperliche Aktivitat blieben auf hohem Niveau erhalten. Eine tendenziell effizientere kognitive Verarbeitung zeigte sich bspw. im Bereich der Wortflussigkeit. Fazit Der Quartier Agil-Ansatz erscheint machbar und bietet Potenzial zur Forderung von sozialer Teilhabe inklusive verbesserter Bindung an das Wohnquartier und Smartphone-Kompetenz sowie zur Aufrechterhaltung korperlicher und kognitiver Funktionen. Organisatorische und methodisch-didaktische Erkenntnisse flossen in die Anpassung des Programms fur einen 2. Interventionszyklus ein. In kunftigen Studien sollten korperlich und kognitiv weniger inaktive Teilnehmer adressiert werden. Erhebungen des Aktionsradius und der Dual-Task-Fahigkeiten konnten zukunftig eine spezifischere Quantifizierung moglicher Effekte gestatten.
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