Über die Wundbehandlung mit Kokosöl bei indonesischen Naturvölkern

2002 
Es werden die zur Wundbehandlung bei den Ngada auf der indonesischen Insel Flores verwendeten Heilmittel vorgestellt. Vor allem wird das haufig zur Wundbehandlung und zur Aufbewahrung von Heilpflanzen benutzte Kokosol biochemisch analysiert. Bei diesem Volksstamm werden folgende Pflanzenbestandteile zur lokalen Wundbehandlung verwendet: Samen der Betelnusspalme (Areca catechu L.), Fruchte der Papaya (Carica papaya L.), Blatter des asiatischen Wassernabelkrauts (Centella asiatica L.), Rhizom der Gelbwurz (Curcuma domestica Val. und Curcuma xanthorrhiza Roxb.) und Blatter des Betelpfeffer (Piper betel L.). Besonders haufig wird das Kokosol zur Wundbehandlung und zur Aufbewahrung der dazu benotigten Heilpflanzen verwendet. Dies lasst sich durch eine biochemische Fettsaureanalyse erklaren, da sich im Kokosol im Gegensatz zum Olivenol oder zu tierischem Fettgewebe vorwiegend Triglyzeride mit kurzkettigen und gesattigten Fettsauren nachweisen lassen. Diese kurzkettigen und gesattigten Fettsauren im Kokosol zeichnen sich biochemisch durch eine auserordentliche Reaktionstragheit aus, d. h., sie werden nicht oxidiert, das Ol wird deshalb nicht ranzig und eignet sich daher auch zur Aufbewahrung von Heilpflanzen zur Wundbehandlung.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    13
    Citations
    NaN
    KQI
    []