Schulnetzwerke Als Strategie der Schulentwicklung: Zur Datengestützten Netzwerkzusammenstellung Von Schulen in Sozialräumlich Deprivierter Lage

2017 
Internationale Forschungsbefunde weisen darauf hin, dass in soziookonomisch benachteiligten Kontexten padagogische Prozessqualitaten von Schulen und Bildungserfolge ihrer Schulerinnen und Schuler offensichtlich starker im Zusammen hang stehen als in bevorzugten Lagen. Bisher wurde argumentiert, dass Schulen in schwieriger Lage mehr Zeit in qualitatsvolle Schul- und Unterrichtsentwicklung investieren mussen, um die Bildungspotenziale der Schulerschaft bestmoglich auszuschopfen. Neuere Studien weisen darauf hin, dass daruber hinaus Vernetzungsstrategien (bspw. im Kontext schulubergreifender Netzwerkarbeit), die einen effizienteren Einsatz von Ressourcen ermoglichen, eine wichtige Rolle in Entwicklungsprozessen solcher Schulen zukommen kann. Um effizient zu sein, mussen Schulnetzwerke einen relevanten Vernetzungsanlass fur die Beteiligten aufzeigen und in ihrer Arbeit zielgerichtet ausgestaltet sein, indem sie an konkreten Starken und Schwachen der Schulen ansetzen. Im Beitrag wird das datengestutzte Vorgehen des Projekts Potenziale entwickeln – Schulen starken fur den Zusammenschluss bedarfsorientierter thematischer Netzwerke mittels latenter Profilanalyse vorgestellt. Dabei werden Daten zu schulischen Kontext- und Prozessmerkmalen von Lehrkraften, Schulerinnen und Schulern und ihren Eltern an 36 Schulen der Sekundarstufe I in der Metropole Ruhr einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass mithilfe eines solchen evidenzbasierten Vorgehens ein konkreter Vernetzungsanlass und ein thematischer Ausgangspunkt fur Netzwerkschulen bereitgestellt werden kann, der eine zielgerichtete und bedarfsorientierte Arbeit bereits in fruhen Stadien der Netzwerkarbeit ermoglicht. (DIPF/Orig.) International research results point out that in socioeconomically deprived areas schools’ process quality features correlate stronger with students’ achievement than in schools serving high SES communities. Especially schools in challenging circumstances have to invest more time to achieve high school quality and effectiveness to promote students’ learning. Beyond this, recent studies reveal that network strategies (e. g., in terms of school-to-school networks), which conduce an efficient use of resources, can play a crucial role in school development processes in these schools. To be perceived as efficient by their participants, school networks have to be built on a reason to collaborate and on a goal orientation, and have to address schools’ strengths and weaknesses. In this article an evidence-based strategy for building school networks will be presented. The network building is embedded in the project Developing Potentials – Empowering Schools. Selected external and internal school features assessed by teachers, students and their parents of 36 secondary schools in the Ruhr Metropolis are classified using latent profile analysis. The findings show that an evidence-based strategy to connect schools with similar strengths and weaknesses can provide demand-oriented and context-sensitive work in school networks already at the beginning of collaboration. (DIPF/Orig.)
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