Beton für die Feste-Fahrbahn im Tunnelabschnitt der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Perpignan und Figueras
2009
Im Zuge der Realisierung der neuen LGV-Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Paris und Barcelona wurde der Streckenabschnitt von Perpignan bis zur spanischen Grenze erstellt.
Zu diesem Leistungspaket gehorte u. a. der Bau einer Festen Fahrbahn in einer der beiden eingleisigen Tunnelrohren; die Gesamtlange des Tunnels durch die Pyrenaen, der Frankreich mit Spanien verbindet, betragt 8.384 m. Im Tunnelbereich wurde das Gleis als Feste Fahrbahn hergestellt. Insgesamt wurden uber 8.700 m ausgefuhrt. Hierzu waren uber 6.000 m3 Konstruktionsbeton fur die Tragschicht notwendig. Auf Grund der sehr problematischen Tunnelbohrarbeiten standen fur die Herstellung der Festen Fahrbahn nur 60 Kalendertage zur Verfugung. Dies erforderte den Einbau in einem Non-Stop Betrieb. Die Verzogerungen aus den Tunnelbauarbeiten hatten dazu gefuhrt, dass die Betonarbeiten in den Monaten Juli und August auszufuhren waren. Neben den terminlichen und logistischen Schwierigkeiten ergaben sich daraus auch schwierige klimatische Bedingungen, speziell fur die Betonproduktion und -verarbeitung. Auf Grund der Ferienzeit in Frankreich sowie der Problematik des Mehrschichtbetriebes entschied man sich, den Beton mit einer eigenen Mischanlage vor Ort herzustellen.
Fur einen ungestorten Bauablauf wurde fur den Beton der Fahrbahnplatte eine baustellenrobuste Betonzusammensetzung entwickelt, die die geforderten Frischbeton- und Festbetonanforderungen auch unter den zu erwartenden, stark variierenden Herstellbedingungen weitestgehend konstant einhielt. Dabei sind vor allem die Schwankungen in den Umgebungsbedingungen von etwa 20 °C–25 °C nachts und bis zu 45 °C tagsuber zu nennen, die zu einer entsprechenden Beeinflussung der Frischbetontemperaturen fuhrten. In diesem Temperaturbereich mussten vor allem die Frischbetonkonsistenz, die Verarbeitbarkeitszeit sowie die Festigkeitsentwicklung weitestgehend konstant eingestellt werden. Daruber hinaus waren hohe Anforderungen an die Sedimentationsstabilitat und geringe Blutneigung des Betons gestellt.
Im vorliegenden Bericht werden zunachst die betontechnischen Anforderungen dargestellt. Anschliesend werden die Vorbereitung der Betonherstellung als Baustellenbeton sowie die Entwicklung von geeigneten Betonzusammensetzungen beschrieben. Abschliesend werden die Erfahrungen der Bauausfuhrung dargestellt.
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