Erlangen, 5. bis 7. Mai 1995: Internationales Symposion „Der latainische Hymnus im Mittelalter. Überlieferung — Ästhetik — Ausstrahlung”

2016 
Die von den Veranstaltern des Erlanger Symposions formulierte Bedeutung der Gattung ist zwar offensichtlich u d bekannt: „Liturgische Omniprasenz und gestal erischer Modellcharakter zeichnen gleichermasen Rang und Rolle des lateinischen Hymnus im Mitt lalter aus. Sie verweise zu l i auf eine komplexe Bed utung nicht nur fur die musikalische Bew stseinsbil dung, sondern ebenso auch fur die Artikulatio theologischer Inhalte, fur den Ausdruck von Frommigkeit wi fur die Ausbildung von Spr chkultur und von A spruchen an inen kunstvollkontrollierten Umgang mit Texten." Doch ist alles das im einzelnen kei eswegs scho ausreichend geklart, und in den letzt n Jahren war der Hymnus ein ur sporadisch b arbeitetes Forschun sfeld. Deshalb erschien es notwendig, eine Geleg heit zur Vermittlung isoliert tehender Einzelergebnisse zu schaffen, zum Austausch uber laufende Arbei en, zur Prazisierung sinnvoller Problemstellungen und zur Diskus ion kunftiger Forschungszi le. Dies war die Absicht des vom Institut fur Musikwissenschaft der Universitat Erlangen-Nurnberg mit finanzieller Unterstutzung der Fritz-Thyssen-Stiftung o ga isi ten, von Andreas Haug, Christoph Marz, Fri z Reckow und Loren Welker konzipierten und von Fritz Reckow geleiteten und mit prinzipiellen Uberlegungen eroffn ten Symposions. Ei en auseren Anlas bot der 100. Geburtstag Bruno Stableins (1895 1978), dessen Arbeite zum mittelalterlichen Hymnus in ihren Erragen wie in ihren Fragestellungen bis h ute einen wichtig n Ausgangsp nkt fur weitere Studien bieten. Die interdisziplinare Zusammensetzung des Teilnehmerkreises aus Musikhistorikern, Literaturund Liturgiewissenschaftlern war eine Voraussetzung des Unterfangens, den Hymnus aus geschichtlicher, liturgischer und asthetischer Perspektive zu behandeln sowie Kriterien einer Analyse seiner textlichen und melodischen Gestalt zu diskutieren (Roundtable „Textliche und melodische Form/;: Walter Berschin, Paul Klopsch, Gunilla Bjorkvall und Andreas Haug). Referate zu einzelnen regionalen Repertoires (namentlich in England, Spanien, Skandinavien und im Kontext der Hirsauer Klosterreform) wiesen auf bislang vielfach luckenhafte Kenntnisse der Texte und vor allem der Melodien in der alteren Forschungsliteratur hin (Roundtables „Uberlieferung und Repertoirebildung": Susan Rankin, Helmut Gneuss, Peter Stotz und Hartmut Moller sowie „Regionale Corpora": Rudolf Flotzinger, Susan Boynton, Inge B. Milfull, David Hiley, Carmen Julia Gutierrez und Ann-Marie Nilsson). Mehrere Beitrage gingen den Beziehungen des Hymnus zu anderen Gattungen nach seien dies einstimmige (Vertonungen von Horaz-Oden, Tropus und Lied) oder mehrstimmige (lateinische Motette) wobei vornehmlich Aspekte der strophischen Form eine Rolle spielten (Roundtable „Umfeld und Ausstrahlungen": Horst Brunner, Andreas Haug, Wulf Arlt, Christoph Marz, Tom R. Ward, Joseph Willimann und Lorenz Welker sowie im Rahmen seines offentlichen Festvortrages Christoph Wolff). Eine Publikation der Ergebnisse des Symposions ist innerhalb der neuen Subsidia-Serie zu den von Bruno Stablein gegrundeten Monumenta monodica medii aevi geplant.
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