Aktuelle Aspekte der Chirurgie der proximalen thorakalen Aorta

2017 
Forschungsschwerpunkte Fur den operativen Therapieansatz von Aneurysmen sind also nach aktueller Evidenz der maximale Diameter des entsprechenden Teilabschnittes der Aorta, welcher das Risiko fur mogliche Komplikationen im Verlauf – Aortendissektion, Ruptur oder plotzlicher Tod – definiert, und das operative Risiko masgebend, bei Aortendissektionen die Lokalisation. Die zusammengefassten Forschungsarbeiten reflektieren die aktuellen Ergebnisse der operativen Sanierung der proximalen thorakalen Aorta in Bezug auf die Pathologie, eruieren den longitudinalen Progress der aortalen Grunderkrankung anhand unterschiedlicher operativer Therapieansatze und erortern mogliche Langzeitfolgen und Implikationen auf die Indikationsstellung. Die Schwerpunkte liegen dabei besonders auf den suprakommissuralen Operationsstrategien sowie Aorteneingriffen im hohen Patientenalter aufgrund des demographischen Wandels im 21. Jahrhundert. 1. Eingriffe im Bereich des aufsteigenden Anteils der thorakalen Aorta: 1.1. Patienten im Alter kleiner 60 Jahre, mit bikuspider Morphologie und gleichzeitig bestehender Klappeninsuffizienz profitieren von einem ein-zeitigen Vorgehen schon ab kleineren Aortendurchmessern (< 55 mm). Dies ist in den aktuell gultigen Empfehlungen der Fachgesellschaften nur bedingt abgebildet. 1.2. Ein kombinierter suprakommissuraler Ersatz der aszendierenden Aorta erhoht das operative Risiko eines isolierten Aortenklappenersatzes nicht. Lediglich die Ausweitung des Eingriffes in den aufsteigen Anteil des Aortenbogens ist mit einer proportionalen Erhohung an postoperativen Komplikationen assoziiert. 1.3. Die belassene native Aortenwurzel nach suprakommissuralem Aorta ascendens-Ersatz aufgrund eines Aneurysmas dilatiert langsam und weist selten sekundare Komplikationen auf. Ein proaktiver Ersatz der Aortenwurzel kann deshalb und aufgrund der operativen Ergebnisse nicht vorbehaltlos empfohlen werden. 1.4. Alternative Operationstechniken, den akoronaren Sinus betreffend, konnen mathematisch die biomechanische Belastung in der Aortenwurzel reduzieren, beschranken sich aber auf gewisse Ausnahmefalle. 1.5. Der suprakommissurale Aortenersatz ist auch im Falle einer Aortendissektion ein adaquates Operationsverfahren, ohne sekundare Komplikationen in Bezug auf die Integritat der nativen Aortenwurzel in situ. 2. Thorakale Aortenchirurgie im Alter: 2.1. Bei Patienten in hoheren Lebensalter (80+) sollte die Indikation zur Operation eines Aortenaneurysma weiterhin deutlich strenger gestellt werden und auf die Verbesserung der Lebensqualitat abzielen. Alter per se ist aber keine Kontraindikation. 2.2. Die Indikationsstellung zur operative Sanierung einer akuten Aortendissektion sollte in hohem Alter immer zusammen mit den Angehorigen und streng unter Berucksichtigung der allgemeinen Lebensumstande und Eigenstandigkeit der Patienten erfolgen. Die konservative Therapie ist eine palliative Behandlung.
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