Klassische Massage und Akupunktur bei chronischem Rückenschmerz – randomisierte Nichtunterlegenheitsstudie

2018 
Hintergrund Es besteht derzeit ein Bedarf an wissenschaftlichen Nachweisen zur Wirksamkeit der klassischen Massagetherapie bei chronischen, unspezifischen Ruckenschmerzen in der Verbesserung der Funktionseinschrankung und der Schmerzminderung im Langzeiteffekt. Laut den nationalen Versorgungsleitlinien darf die klassische Massage bei nicht spezifischen Kreuzschmerzen nur in Kombination mit Bewegungstherapie und einem Eigenanteil der Vergutung verordnet werden. Die Akupunktur hingegen wird in den Leitlinien als eigenstandige Therapie bei chronischen Ruckenschmerzen anerkannt und von den Krankenkassen vergutet. In der Naturheilkundeklinik der Klinik Blankenstein in Hattingen wird die klassische Massagetherapie bei Patienten mit Ruckenschmerzen subjektiv erfolgreich eingesetzt. Es stellt sich daher die Frage, ob die klassische Massagetherapie der Akupunktur, angelehnt an die Therapie der GERAC-Studie, nicht unterlegen ist. Um die Behandlungserfolge der Klinik Blankenstein zu objektivieren, wurde eine randomisiert kontrollierte Nichtunterlegenheitsstudie durchgefuhrt. Methoden Bei stationaren Patientinnen mit chronischen Ruckenschmerzen wurde die Wirksamkeit der klassischen Massagetherapie (KMT, n = 66) mit der Akupunkturtherapie (AKU, n = 66) verglichen. Primares Zielkriterium war die Nichtunterlegenheit der klassischen Massage gegenuber der Akupunkturbehandlung in Bezug auf die Funktionseinschrankung im Alltag mithilfe des Hannover-Funktionsfragebogens (HFAQ) und der Reduktion der Schmerzintensitat (Von-Korff-Fragebogen) beim Follow-up nach 1 Monat. Ergebnisse In der Per-Protocol-Analyse im Zeitraum zwischen Aufnahme in die Studie und Follow-up ist die Responder-Rate der KMT mit 56,5% kleiner als die Responder-Rate der AKU mit 62,5% (Δ = − 6%; KIΔ: − 23,5 bis + 11,4%) und der AKU somit tendenziell unterlegen. Schlussfolgerungen Die Ergebnisse zeigen, dass die klassische Massagetherapie der Akupunkturtherapie in der Zeitspanne von Aufnahme bis Follow-up nicht signifikant unterlegen ist. Im Rahmen des festgelegten Irrelevanzbereichs lasst sich die Nichtunterlegenheit der KMT gegenuber der AKU nicht beweisen.
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