Bettenkapazitätssteuerung in Zeiten der COVID-19-Pandemie

2020 
Die COVID-19-Pandemie zeichnet sich durch einen sich langsam aufbauenden Bedarf von Ressourcen des Gesundheitswesens mit lokalen Hotspots aus und erzeugt dadurch enorme Probleme. Fur die Krankenhauser liegt eine der grosten Herausforderungen in der Vorhaltung von Bettenkapazitaten, insbesondere da der Bedarf schwer vorherzusehen ist. Um den Entscheidungstragern eine Hilfestellung zu geben, wurden mehrere simulationsbasierte Prognosen fur die benotigte Bettenkapazitat am Universitatsklinikum Augsburg durchgefuhrt, um bei variablen Pandemieverlaufen die benotigten Bettenkapazitaten abschatzen zu konnen. Als Input dienen aktuelle Erkenntnisse uber den Verlauf der Ausbreitung, insbesondere die Wachstumsrate an kumulierten Neuinfektionen pro Tag. Zur Abbildung von Unsicherheit werden mittels Verteilungsfunktionen, basierend auf Realdaten der Wachstumsrate, die Verweildauer sowie der Anteil der hospitalisierten COVID-19-Patienten im Einzugsgebiet modelliert. Im Anschluss erfolgt eine Monte-Carlo-Simulation, die eine Abschatzung der benotigten Bettenkapazitaten fur mehrere Tage in der Zukunft erlaubt. Mithilfe von mehreren simulationsbasierten Kapazitatsprognosen im Zeitraum vom 28.03.2020 bis zum 08.06.2020 konnte die benotigte Intensiv- und Normalbettenkapazitat am Universitatsklinikum Augsburg sowie im Rettungsdienstbereich Augsburg mit einer hohen Zuverlassigkeit prognostiziert werden. Mithilfe des entwickelten Simulationsmodells zur Abschatzung der benotigten Bettenkapazitat kann den Kliniken und dem Katastrophenschutz eine Hilfestellung zur Abschatzung der kurzfristigen Entwicklung des Kapazitatsbedarfs fur Verdachtsfalle sowie bestatigte COVID-19-Patienten gegeben werden. Der operative Einsatz der Methode am Universitatsklinikum Augsburg zeigte verlassliche Ergebnisse.
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