Selektive intraoperative Cholangiographie bei laparoskopischer Cholezystektomie

1995 
Die intraoperative Cholangiographie wird vielerorts routinemasig wahrend jeder laparoskopischen Cholezystektomie durchgefuhrt. Damit sind ein hoher Personal- und Kostenaufwand und eine nicht unerhebliche Strahlenbelastung fur Arzt und Patient verbunden. Wir haben ein diagnostisches Konzept entwickelt, das auf der praoperativen Sonographie and Risikoindikatoren der Choledocholithiasis beruht. Als Risikoindikatoren wurden anamnestisch ein Ikterus and eine Pankreatitis, laborchemisch eine Hyperbilirubinamie und eine Hyperamylasamie sowie sonographisch ein erweiterter Gallengang und ein nicht darstellbarer/nicht beurteilbarer Gallengang definiert. Im Sinne einer Stufendiagnostik wird die Indikation zur intraoperativen Cholangiographie nur dann gestellt, wenn mindestens ein Risikoindikator vorliegt. Das Konzept wurde prospektiv an 120 Patienten untersucht, die sich elektiv einer laparoskopischen Cholezystektomie unterzogen. In der Diagnostik der Choledocholithiasis betrug die Sensitivitat der Sonographie 77% und der intraoperativen Cholangiographie 100%. Bei allen 22 Patienten mit intraoperativ bestdtigter Choledocholithiasis wurden Risikoindikatoren gefunden. Das Auftreten der Risikoindikatoren korrelierte hoch signifikant mit dem Auftreten der Choledocholithiasis (p<0,01; ν2-Test fur 4-Felder-Tafeln). Der negative predictive Wert der Risikoindikatoren lag bei 100%. Durch die Stufendiagnostik der Choledocholithiasis hatte sich die Anzahl der intraoperativen Cholangiographien um 80% reduzieren lassen. Die intraoperative Cholangiographie scheint nur dann gerechtfertigt zu sein, wenn mindestens ein Risikoindikator positiv ist oder intraoperative Befunde zur Rontgendiagnostik Veranlassung geben.
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